Botschaft des Staates Israel in Berlin

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Wissenschaftsminister Hershkovitz in Deutschland

30. Juni 2011 · 2 Kommentare · Allgemein, Bildung, deutsch-israelische Beziehungen

Der israelische Minister für Wissenschaft und Technologie, Prof. Dr. Daniel Hershkovitz, kam diese Woche zu einem mehrtägigen und vielseitigen Besuch nach Deutschland. Neben dem Wissenschaftsminister und seiner Gattin Shimona gehörten der Delegation Menachem Greenblum (Generaldirektor des Ministeriums für Wissenschaft) und seine Ehefrau, Ilana Löwi (Abt. Intern. Relations im Ministerium für Wissenschaft) und Liron Zaslansky (Erste Sekretärin für Energie, Umwelt und Wirtschaft an der Botschaft des Staates Israel) an.

Die verschiedenen Stationen seines Besuches waren Lindau, Worms, Aachen, Köln und Jülich.

LINDAU

Am Sonntag, den 26. Juni, war die Delegation auf Einladung von Bundeswissenschaftsministerin Prof. Dr. Annette Schavan in Lindau beim 61. Lindau Nobel Laureate Meeting Physiology/Medicine. In ihrer Begrüßungsrede erwähne Prof. Schavan insbesondere die guten deutsch-israelischen Beziehungen auf wissenschaftlichem Gebiet. Zu den vielen Gästen wie den israelischen Nobelpreisträgern Ada E. Yonath (Nobelpreis für Chemie, 2009), Aaron Ciechanover und Avram Hershko (beide Nobelpreisträger für Chemie des Jahres 2004) gehörte auch Bill Gates.


Bei seinem Besuch im Rathaus trug sich der Minister in das Goldene Buch der Stadt Lindau ein.


WORMS

Vor allem aus persönlichen Gründen war es Minister Hershkovitz ein Anliegen, der Stadt Worms einen Besuch abzustatten, wo er im Raschi-Haus durch Oberbürgermeister Michael Kissel begrüßt wurde und sich ebenfalls ins Goldene Buch der Stadt eintrug. Anschließend erhielt er von der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Mainz/Worms, Frau Stella Schindler-Siegreich, eine hebräische Führung zur Synagoge und dem Jüdischen Friedhof.

In der Pressemitteilung der Stadt Worms heißt es dazu: „(…) Für Prof. Dr. Daniel Hershkovitz war es die Rückkehr an den Ort seiner Vorfahren. Wie er beim Empfang im Raschi-Haus gegenüber Oberbürgermeister Michael Kissel offenbarte, reiche sein Stammbaum zurück bis in die Zeit Raschis. Und noch mehr als dies: Mit dem bekannten Talmudkommentator und Gelehrten Rabbi Salomon ben Isaak ist der Minister sogar verwandt. Für ihn sei es einer der größten Momente in seinem Leben, sagte Hershkovitz sichtlich emotional bewegt, den Ort seiner Urahnen besuchen und berühren zu können. Wer keine Vergangenheit hätte, hätte auch keine Zukunft, betonte der hochrangige Gast. Als Sohn zweier Überlebender des Holocaust erinnerte er an die dunkle Vergangenheit und die von den Nationalsozialisten belastete Geschichte beider Nationen, die in den Jahren nach dem Naziregime wieder zueinander gefunden und sich versöhnt hätten. Heute bestehe eine Freundschaft, die Deutsche und Juden verbinde, so Hershkovitz.

OB Michael Kissel erinnerte zuvor in seiner Begrüßung daran, dass die Wormser Synagoge 1961 als erste der von den Nazis zerstörten Synagogen wieder aufgebaut worden sei. In den 60er und 70er Jahren habe man dann das ehemals jüdische Wohnviertel städtebaulich liebevoll wieder aufgebaut. Worms blicke auf eine altehrwürdige jüdische Tradition zurück, mit Raschihaus, Synagoge, Mikwe und dem ältesten jüdischen Friedhof Europas. Sich diesem historischen Erbe bewusst, habe sich Worms als Teil der drei SCHUM-Städte mit Mainz und Speyer auf den Weg gemacht, sich für das Weltkulturerbe zu bewerben, erklärte Michael Kissel seinen israelischen Gästen.“

Zur vollständigen Pressemitteilung der Stadt Worms: Israelischer Wissenschaftsminister_PM_StadtWorms

Den ausführlichen Zeitungsbericht aus Worms finden Sie als pdf hier: PresseberichtWorms

Im Flickr-Album zum Besuch der Delegation rund um den Minister für Wissenschaft und Technologie finden Sie die Fotos der Stadt Worms/Presseabteilung hier

AACHEN

Eröffnung des Ersten Deutsch-Israelischen Forums zur Forschungskooperation

Die Wissenschaftsminister Deutschlands und Israels, Schavan und Hershkovitz, PhD, eröffneten am Montagabend das erste deutsch-israelische Forschungsforum in Aachen. Die Minister betonten bei ihren Grußworten zum Auftakt der Veranstaltung in der RWTH Aachen am Dienstagvormittag die hervorragend funktionierenden wissenschaftlichen Beziehung beider Länder, aber auch die zwischen ihnen persönlich bestehende enge menschliche Verbindung.
Eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Perspektiven der Deutsch-Israelischen Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung“ führte in das „Erste Deutsch-Israelische Forum zur Forschungskooperation“ (DIFF) ein. Volker Rieke, Abteilungsleiter des BMBF für europäische und internationale Bildung und Prof. Daniel Weihs, Israels Chief Scientist, eröffneten den Vortragsreigen und moderierten die prominente Besetzung der Hochschulleiter aus Prof. Lavie (Technion), Prof. Zajfman (Weizmann Institut), Prof. Arkin (Hebrew University), Prof. Schmachtenberg (RWTH Aachen), Prof. Bachem (FZ Jülich und Helmholtz Gem.) und Prof. Angel (DKFZ). Das hochkarätige Publikum ergänzte die Podiumsempfehlungen und schlug in einer angeregten Diskussion zahlreiche künftige Programmideen vor. Wissenschaftler deutscher und israelischer Hochschulen waren der Einladung der beiden Wissenschaftsministerien nach Aachen gefolgt.


Fachreferate zu den Themen „computergesteuerte Neurowissenschaften“, „nachhaltiges Wassermanagement und Wassertechnologie“, „Meeres- und Umweltforschung“, „Softwareentwicklung für Supercomputing“ und „Themen für regionale Forschungszentren in Subsahara Afrika“ folgten in Arbeitssitzungen. Je zwei israelische und zwei deutsche Wissenschaftler stellten ihre Arbeitsergebnisse zu den für beide Länder relevanten Themen vor.
Das erste Deutsch-israelische Forschungsforum wurde von beiden Wissenschaftsministern im Februar 2010 aus Anlass des 25. Jubiläums der Umbrella-Symposien (wissenschaftliche Kooperation zwischen dem Technion, der RWTH Aachen und dem FZ Jülich) bei einem Israelbesuch von Frau Ministerin Schavan angeregt. Als Plattform übergreifender Kooperationen sollte dieses Instrument nach Ansicht der Teilnehmer nicht nur beibehalten, sondern ausgebaut werden.
(Technion/MKr., 28.06.2011)

Begegnung mit der Jüdischen Gemeinde und Deutsch-Israelischen Gesellschaft Aachen

Am Dienstagnachmittag wurde der Minister zu einer Begegnung mit den Vorständen und Interessierten aus der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Aachen sowie der Jüdischen Gemeinde Aachen in die Räume der Jüdischen Gemeinde eingeladen. Neben dem Vorsitzenden der DIG, Axel Holst, waren der gesamte Vorstand und Beirat, darunter Beiratsmitglied Bürgermeisterin Hilde Scheidt, sowie viele Mitglieder des Jugendforums anwesend. Auch viele Gemeindemitglieder, darunter viele junge, folgten der gemeinsamen Einladung des Vorstandsvorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Dr. Robert Neugröschel und der DIG. Der Gemeindevorsitzende führte durch die Synagoge und Gemeinde und stellte das Gemeindelebens sowie der Geschichte der Juden in Aachen vor. Nach einem anschließenden Einblick in die Aktivitäten der DIG kam es zu einem offenen Gespräch über wissenschaftliche Themen und aktuelle politische Fragen.
Am Morgen hatte der Minister am Shacharit-Gebet in der Gemeinde teilgenommen und nach der Begegnung das Mincha gesprochen.

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Am Mittwoch, den 29. Juni 2011, besuchte Prof. Hershkovitz das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln. Der Minister traf den Vorsitzenden des DLR-Vorstands, Prof. Johann-Dietrich Wörner, und dessen Stellvertreter Klaus Hamacher, um sich über eine vertiefte deutsch-israelische Forschungszusammenarbeit und mögliche Kooperationsprojekte auszutauschen. Das DLR pflegt in den Bereichen Luftfahrt-, Raumfahrt- und Energieforschung seit Jahren einen engen Austausch mit Wissenschaftlern aus Israel. An mehreren DLR-Instituten und –Einrichtungen wurden bereits erfolgreiche Kooperationsprojekte mit Partnern, vor allem an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, durchgeführt.

Der vollständigen Bericht zu seinem Besuch, samt Fotos, auf der Website des DLR findet sich hier

In der Pressemitteilung des Wissenschaftsministeriums heißt es dazu:
„Israel hat einen intensiven und beständigen Dialog mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Innerhalb dieser gemeinsamen mannigfaltigen und bedeutsamen Beziehungen und wissenschaftlichen Ziele der israelischen und deutschen Regierung besteht auch eine enge Kooperation zwischen dem DLR und der israelischen Raumfahrtagentur (ISA). Sie beinhalten Kooperationen auf akademischem Gebiet, bei der Forschung und Entwicklung, Klimaforschung, Technologie, Astrophysik, futuristischen Kommunikationssystemen und vielem mehr. ISA und DLR haben beide ihr Bestreben zur Fortführung ihrer Zusammenarbeit zum Ausdruck gebracht.“
Die vollständige Pressemitteilung im Original finden Sie hier: Minister visit to Germany – Press release Ministry of Science

JÜLICH

Am Mittwoch den 29. Juni ist die Delegation nach Jülich ins Jülicher Supercomputing Centre (JSC) gereist. Zur Begrüßung wurde der Minister von dem Vorstandsvorsitzenden Prof. Achim Bachem empfangen. Danach besichtigten Prof. Hershkowitz und der Generaldirektor des israelischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie, Menachem Greenblum, das JSC, das unter anderem Deutschlands schnellsten Rechner JUGENE betreibt. Anschließend informierte Prof. Ulrich Schurr die israelische Delegation am Institut für Bio- und Geowissenschaften (IBG) über aktuelle Jülicher Projekte zur Pflanzenforschung.


Der Bericht des JSC findet sich hier

Nach Abreise der Delgation nach Israel zieht die Diplomatin Liron Zaslansky, Erste Sekretärin für Energie, Umwelt und Wirtschaft an der Botschaft des Staates Israel, ein Fazit:
„Die Wissenschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Israel waren schon vor Aufnahme der diplomatischen Beziehungen beider Staaten stark. Mit der Eröffnung des Ersten Deutsch-Israelischen Wissenschaftsforums erleben diese Beziehungen einen vorläufigen Höhepunkt. Es wurde zu einer Plattform für einen besonderen Austausch und Kontakt zur Stärkung der verschiedenen Kooperationen. Wunderbar war zu erleben, wie die Delegation an all ihren Stationen herzlichst empfangen und willkommen geheißen wurde, wobei an dieser Stelle allen Gastgebern und Organisatoren der Besuche vielmals gedankt sei. Auf persönlicher Ebene war der Besuch in Worms ein sehr emotionaler Höhepunkt für alle Beteiligten. Die Delegation flog mit großer Motivation, die sehr guten deutsch-israelischen Wissenschaftskooperationen weiter fortzuführen und auszubauen, zurück nach Israel“.

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