Botschaft des Staates Israel in Berlin

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„Das war mein Haus“ – Manche wissen nicht, wohin zurückkehren

22. November 2012 · 2 Kommentare · Allgemein, Gaza, Hamas, Operation Wolkensäule, Palästinenser, Sicherheit

Die Waffenruhe ist da, und nun könnte, so scheint es, das Leben weitergehen: Die Familien, die bei Freunden und Verwandten im Norden untergekommen sind, kehren zurück in die südlichen Städte und Gemeinden, Schulen und Kindergärten nehmen den Unterricht wieder auf, Geschäfte öffnen wieder – Alltag kehrt ein.

Für Familie Alfasi und viele andere Familien im Süden Israels bleibt das zunächst ein schöner Traum. Denn zwar müssen sie, wenn sie Glück haben, in den nächsten Wochen keinen Sirenenalarm mehr fürchten – aber ein Zuhause, in dem sie zur Ruhe kommen könnten, hat die Familie aus Ashdod nicht mehr. Vater Itzik geht mit einer Taschenlampe durch die dunklen Zimmer dessen, was einmal sein Haus war. „Wir sind durch ein Wunder gerettet worden“, erklärt er. „Wir saßen hier alle in einem Zimmer im Erdgeschoss, ich habe meine Enkelin festgehalten, als der Einschlag im ersten Stock passiert ist. Ein Teil der Rakete ist auch in das Zimmer eingeschlagen. Jetzt ist die ganze Familie in Tel Aviv. Sie sind so traumatisiert, dass niemand über eine Rückkehr nachdenken möchte.“

Was vom Haus der Familie Alfasi übrig blieb (Foto: Ido Erez)

 

Erinnerungen an dreißig Jahre eines gemeinsamen Lebens mit seiner Frau seien unter den Trümmern des Hauses vergraben, erzählt Itzik Alfasi. Er mache nun eine Therapie. „Das Haus müssen wir wieder aufbauen und alles neu kaufen“, erzählt er. „Aber die Seele kann man nicht so einfach wieder aufbauen, besonders für die Mädchen ist es sehr schwer.“

Auch Familie Sergeijev in Be’er Sheva ist Opfer eines Raketenangriffs geworden. „Als es losging, habe ich wie immer die Kleine und den Hund genommen und bin mit den Nachbarn in den ersten Stock hinunter“, so Vater Sergej Sergeijev. „Wir hatten uns schon daran gewöhnt, aber diesmal haben wir auf einmal einen Knall gehört, und der ganze Eingang war voll Rauch. Die Nachbarin aus dem Erdgeschoss hat geschrien: ‚Das ist unser Haus. Wir haben kein Haus mehr!‘“

Haus in Beer Sheva nach Raketeneinschlag (Foto: Herzl Yosef)

 Nachbarin Tatjana Shepdov erzählt: „Mein Sohn ist sechs und kommt mit der Situation nicht zurecht. Wenn wir zu Hause sind, sitzt er die ganze Zeit neben mir und hält sich an mir fest. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.“

(Ynet, 21.11.12)

 

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2 Kommentare bisher ↓

  • I. Heuß

    Liebe betroffene Familien, mit Euch bin ich getroffen und ratlos, denke an Euch und bete für Euch und weiß eigentlich nicht,wie ich ausdrücken kann, was mich bewegt. Krieg kenne ich aus meiner Kindheit. Möget Ihr gute Hilfe finden für Eure Seelen und auch zurückfinden zum Leben und zu neuem Mut. Herzliche Grüße, Shalom,I. H.

  • Felix

    Ich bedauere das Schicksal der Familie Alfasi und verurteile die terroristischenRaketenangriffe auf Israel. Ich bedauere aber auch das Schicksal hunderter unschuldiger Familien in Gaza und verurteile das Töten von Zivilsten!

    Ich bete um Einsicht und Vernunft auf beiden Seiten!

    Felix

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