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Barrierefreie Fernuni

4. Dezember 2012 · 1 Kommentar · Gesellschaft

Die Universita ha-Ptucha, die staatliche israelische Fernuniversität hat sich einen barrierefreien Zugang zum Studium zur Aufgabe gemacht.

Mit diesem Studienjahr haben daher einige Apparate und Hilfsmittel in ein Studienzentrum der Fernuni und die Online-Seminare Einzug gehalten, die den 650 Studierenden mit Behinderung das Leben deutlich vereinfachen.

Dazu gehören etwa Smart Boards, Smartpens, die Seminare auch aufzeichnen können, Programme zur Vergrößerung und zum Vorlesen von Texten für Sehbehinderte, sowie verschiedene Hilfsmittel für Hörbehinderte.

Die Fernuniversität ist seit April dieses Jahres gemeinsam mit der Ben Gurion-Universität des Negev Teil einer Initiative der Sozialversicherung, die eine „Revolution im Erziehungssystem“ anstrebt. Ziel ist ein barrierefreier Zugang zum Studium.

Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am Montag wurde das erste Zentrum für barrierefreies Lernen auf dem Campus Ramat Aviv feierlich eröffnet.

 „Studierende mit besonderen Bedürfnissen haben häufig Probleme, dem Unterricht zu folgen, und aus diesem Grund haben wir im Unterrichtsraum verschiedene Möglichkeiten, diese Studierenden dabei zu unterstützen, ohne, dass es für die Kommilitoninnen und Kommilitonen auffällt und ohne, dass eine weitere Person assistieren muss“, erklärt Dr. Haim Saadon, Dekan der Universita ha-Ptucha.

„So zeichnet der Smartpen beispielsweise den Unterricht auf. In einem speziellen Heft notiert der oder die Studierende Überschriften, und wenn er oder sie später mit dem Stift über eine der Überschriften fährt, spielt der Stift den jeweiligen Abschnitt aus der Vorlesung ab.“

Über das Smart Board gelangen die Tafelanschriebe des Vortragenden direkt in das Laptop der Studierenden, wo sie nach Belieben vergrößert werden können. Vorleseprogramme sind in der Lage, gedruckte Texte auf Hebräisch und Englisch vorzulesen, der Cursor zeigt dabei, wo im Text man sich gerade befindet.

Ab März 2013 sollen ähnliche Zentren auch auf den Campus in Haifa, Beer Sheva, Givat Haviva und Jerusalem eingerichtet sein. In Ra‘anana wird darüber hinaus die Möglichkeit bestehen, die Ausrüstung auch für das Studium zu Hause auszuleihen.

Nir Abush, 40, ist sehbehindert. „Ich habe an einigen der Vorlesungen in dieser Klasse teilgenommen, und es eröffnet sich ganz einfach eine andere Welt“, so der Student der Medienwissenschaften. „Bisher musste ich immer nach der Vorlesung noch mit dem Dozenten zusammensitzen, damit er mir erklären konnte, was ich nicht mitgeschrieben habe. Jetzt kann ich den Unterricht mitschneiden oder auch die Tafelanschriebe so vergrößern, dass ich sie lesen kann. Ich bin dadurch viel unabhängiger geworden.“

(Ynet, 04.12.12)

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Ein Kommentar bisher ↓

  • Florian

    Der barrierefreie Zugang zum Studium ist ein tolle Sache,um auch behinderten Menchen die Möglichkeit zu geben, sich durch ein Studium auf akademischen Niveau weiterzubilden. Israel scheint hier eine Forbildsfunktion einzunehmen. Ich hoffe, dass diese Initiative auch in Deutschland Wirkung zeigt.

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