Heute Abend ist Erev Shavuot, der Vorabend des Wochenfestes. Im Folgenden wird erklärt, was genau an Shavuot gefeiert wird.
Am 6. und 7. Siwan findet das Wochenfest statt. Es hat – wie die beiden anderen Wallfahrtsfeste – eine doppelte Bedeutung, eine auf die Natur bezogene und eine historische. In der biblischen Zeit war Shavuot nur das „Fest der Erstlinge“ und es wurden an diesem Tag im Jerusalemer Tempel zwei Weizenbrote geopfert, die aus dem Mehl der neuen Ernte hergestellt worden waren. Auch die Erstlinge anderer landwirtschaftlicher Produkte durften erst von Shavuot an als Opfer dargebracht werden. An dieses mit dem bäuerlichen Leben verknüpfte Fest der Erstlinge erinnert noch heute der Brauch, zu Shavuot die Synagogen mit frischem Grün und mit Blumen auszuschmücken.
Von weit größerer Bedeutung ist der religiös-historische Inhalt des Wochenfestes geworden. Nach der talmudischen Überlieferung ist Shavuot die Zeit der Verkündung der zehn Gebote am Berg Sinai, des ersten umfassend formulierten Sittengesetzes in der Geschichte der Menschheit, das sich auf eine als ewig gesetzte Norm gründet. Auf der Anerkennung dieser Gebote durch die Israeliten beruht der Bund zwischen Gott und dem Volke, das von Gott erwählt wurde, einen besonderen Auftrag zu erfüllen: die göttlichen Gebote zu befolgen und sie in der Welt zu verbreiten. Die Erwählung Israels, die Vorstellung von der besonderen Rolle der Juden besteht in der Erfüllung dieser speziellen Aufgabe, als ein heiliges, Gott verpflichtetes Volk zu leben, stellt also eine besondere Verpflichtung dar. In diesem Sinne ist die Formulierung „auserwähltes Volk“ zu verstehen, nicht aber bedeutet sie ein Vorrecht der Juden gegenüber anderen Menschen.
(Quelle: Zentralrat der Juden in Deutschland)
Bei einer Zusammenkunft anlässlich der Shavuot-Feiertage hat Ministerpräsident Netanyahu gesagt: „‘Das Fest der Wochen sollst du halten mit den Erstlingen der Weizenernte‘ [Exodus 34:22] Wir haben hier Weizen und Gerste, Früchte, Gemüse und Käse, und viele wunderbare Kinder aus der Lachish Region. Ich bin sehr glücklich, euch hier in Jerusalem willkommen heißen zu dürfen, an einem unserer Wallfahrtsfeste. Lachish war einst belagert und ist gefallen. Nun wurde es wieder aufgebaut, auch das historische Lachish. Wir planen, die archäologische Grabungsstätte wiederherzustellen, und das schönste ist das Wiederaufleben des jüdischen Volkes in der Region. Die besten Vertreter dafür sind hier bei uns und ich bin sehr glücklich, euch hier begrüßen zu dürfen.“
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