Yinam Cohen, Pressesprecher der Botschaft des Staates Israel in Berlin, hat dem Internetmagazin „Global Observer“ ein Interview gegeben, in dem er zu den aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten Stellung genommen hat.
Zum „Arabischen Frühling“ erklärt Cohen unter anderem:
„Wir Israelis wünschen uns seit der Gründung unseres Staates vor 63 Jahren, in einer Region der Freiheit und der Demokratie zu leben. Wenn der Nahe Osten liberaler, freier und demokratischer wird, gewinnen wir schließlich alle.“
Der Pressesprecher ging auch auf den aktuellen Konflikt mit der Türkei ein und bekannte sich ausdrücklich zu dem Wunsch nach einer Normalisierung des Verhältnisses zu dem Land.
Zum Vorstoß der Palästinenser bei den Vereinten Nationen äußerte sich Cohen wie folgt:
„Israel steht zu seiner Verpflichtung, die Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern umzusetzen. Doch das werden wir nur in direkten Verhandlungen schaffen. Einseitige Schritte der Palästinenser bei den Vereinten Nationen bringen uns dem Frieden nicht näher. […] Es gibt nur einen Weg: Wir müssen an den Verhandlungstisch zurückkehren. Israel ist dazu bereit.“
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sieht Cohen als stabil und erklärte:
„Deutschland ist einer unserer wichtigsten Verbündeten in Europa und weltweit. […] Die Abstimmung mit Berlin über zentrale Punkte hat in Jerusalem höchste Priorität. Natürlich gibt es manchmal auch unterschiedliche Beurteilungen der Lage. Doch wir stellen immer sicher, dass diskret und freundschaftlich über Lösungen diskutiert wird.“
Das Interview können Sie hier nachlesen.
Volker Neuhaus // Okt 10, 2011 at 13:49
Wir Deutschen fühlen uns wirklich tief geehrt, wenn Israel unser Freund ist.
Andreas Schlüter // Feb 22, 2012 at 12:21
Wie sehr Israel zur „Zwei-Staaten-Lösung“ steht, lässt sich mit Leichtigkeit an der offiziellen Karte seines Einwanderungs-Ministeriums ablesen: http://www.moia.gov.il/Moia_en/Offices/Map.htm , da findet man die Palästinenesischen Gebiete nicht mal mit der Lupe, nicht mal ein Gebiet von der Größe des Vatikan-Staats. Tatsächlich scheint Israel wohl die „Ein-Staats-Lösung“ zu preferieren, inclusive des weiter geträumten Traums vom „Transfer“ der Palästinenser! Daher rührt wohl auch das Arbeiten am ausgedehnten „Flächenbrand“ im Nahen Osten als gedachter letzter Chance, diesen „Transfer“ der „Weltgemeinschaft“ als „überlebenswichtig“ verkaufen zu können. Und die Unterstützer dieses Wahns, die sich als „Freunde Israels“ ausgeben, sollten wissen, dass sie mit diesem Irrsinn der Zerstörung Israels in der historischen Perspektive Vorschub leisten!
Kopfschüttelnd
Andreas Schlüter
Diplom-Soziologe
Berlin