Botschaft des Staates Israel in Berlin

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Factsheet: Gay Israel

12. Dezember 2011 · Keine Kommentare · Allgemein, Gesellschaft

 

„Israel wird ein Staat sein, der auf Prinzipien der Freiheit, des Friedens und der Gerechtigkeit errichtet ist, wie es der Vision der Propheten Israels entspricht; er wird die volle soziale und politische Gleichberechtigung aller seiner Staatsbürger gewährleisten, ohne Rücksicht auf ihre Religion, Rasse oder ihr Geschlecht.“ 

(Israels Unabhängigkeitserklärung vom 14. Mai 1948)


Die liberale Einstellung gegenüber der LGBT-Community (LGBT steht für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) hat in Israel eine lange Tradition: Bereits in den 1960er Jahren konnten gleichgeschlechtliche Paare in Israel frei und ohne Angst vor Verfolgung leben. Durch die aktive Schwulenbewegung in den 1980er Jahren erlangte die LGBT-Community in den folgenden Jahren die volle rechtliche und soziale Gleichstellung mit heterosexuellen Individuen, Paaren und Familien. Heute gilt Tel Aviv dank seiner bunten und lebendigen LGBT-Szene als „Gay Capital of the Middle East“.

Israel schützt die Rechte seiner LGBT-Bürger, die in den höchsten Rängen und allen Bereichen der israelischen Gesellschaft vertreten sind – von Militär und Regierung über Wirtschaft, bis zu Unterhaltung und den Künsten.

Die erste der jährlichen Gay Pride Parades in Tel Aviv fand 1998 statt. Seit 2002 gibt es Pride Parades auch in Jerusalem und anderen israelischen Städten. Die Tel Aviver Parade ist mittlerweile mit mehr als 100.000 Teilnehmern aus aller Welt die größte ganz Asiens.

Gay Pride Parade Tel Aviv

Ein Zusatzartikel, der 1997 zum Verleumdungsgesetz hinzugefügt wurde, erweiterte es um das Verbot von diffamierenden und verleumderischen Aussagen aufgrund der sexuellen Orientierung des Betreffenden. Weiterhin legte das Gesetz fest, dass jedes Gewaltverbrechen, das durch die sexuelle Orientierung des Opfers motiviert ist, als Hassverbrechen gewertet werden muss. Das Strafmaß ist in diesem Fall doppelt so hoch.

 

LGBT in der israelischen Gesellschaft

1. Schwule und lesbische Israelis können seit 1993 offen im Militär dienen. Israel erkennt die Partner und Partnerinnen von homosexuellen Soldaten und Offizieren voll an.

2. Das Gesetz zur Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt von 1992 verbietet die Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgrund von sexueller Orientierung.

3. Gleichgeschlechtliche Paare haben die gleichen Rechte, Privilegien und Pflichten wie verschiedengeschlechtliche Paare, von Krankenhausbesuchsrechten über Steuern bis hin zu Fragen des Erbrechts.

4. Homosexuelle Bürger sind Parlamentsmitglieder, Richter und Regierungsbeamte; eine große Anzahl offen homosexueller Diplomaten dient weltweit im diplomatischen Dienst. Ihre Partner und Kinder werden vom Außenministerium voll anerkannt.

5. Gleichgeschlechtliche Eltern werden genauso als Eltern anerkannt wie heterosexuelle; sie können Kinder adoptieren, und lesbische Paare erhalten die gleiche Unterstützung bei der künstlichen Befruchtungwie heterosexuelle Paare mit Kinderwunsch.

6. Schwule und Lesben, die im Nahen Osten verfolgt werden, finden Zuflucht in Israel.

Der Schutz von LGBT-Paaren

LGBT-Paare sind verschiedengeschlechtlichen Paaren rechtlich gleichgestellt und erhalten somit:

1. Das Recht auf Adoption: Israels Familiengerichte erkennen Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Paare voll an.

2. Anerkennung von Ehe: Da es in Israel keine Zivilehe gibt, müssen gleichgeschlechtliche Paare zwar im Ausland heiraten, ihre Ehe wird jedoch in Israel voll anerkannt.

3. Soziale Sicherheit: Das israelische Gesetz stellt gleichgeschlechtliche Paare auch in Fragen der Rente, Witwenrente und medizinischen Versorgung den verschiedengeschlechtlichen Paaren gleich.

4. Erbe: Israelische Gerichte, mit der Zustimmung des Justizministers, erkennen das volle Recht des gleichgeschlechtlichen Partners an, das Eigentum des anderen zu erben.


Zusammenfassung: Schwulenrechte in Israel:

– Gleiche Rechte, Privilegien und Pflichten
– Gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt
– Gleichheit beim Militärdienst
– Gleiche Adoptionsrechte
– Verteidigung der LGBT-Familien
– Volle Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen

Organisationen und Quellen:

Gay Israel
Gay Tel Aviv Guide
National Association of LGBT in Israel/ Agudah
Jerusalem Open House
Havruta (Organisation für religiöse Homosexuelle)
Bat-Kol (Religiöse lesbische Organisation)


Video: Gay Pride Tel Aviv

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Gay Israel Zeittafel

1975: Gründung der ersten LGBT-Organisation, der Gesellschaft für den Schutz persönlicher Rechte (SPPR), heute bekannt als Agudah
1992: Knesset verbietet Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgrund von sexueller Orientierung
1993: ZAHAL führt Anti-Diskriminierungsklausel ein
1998: Transgender-Superstar Dana International gewinnt den Eurovision Song Contest
2000: Oberster Gerichtshof spricht gleichgeschlechtlichen bei Stiefkindadoption Paaren die gleichen Rechte zu wie verschiedengeschlechtlichen Paaren
2002: Der erste offen homosexuelle Knesset-Abgeordnete wird ins Parlament gewählt
2004: Tel Aviver Gericht beschließt, dass die Regierung auch bei gleichgeschlechtlichen Paaren die ausländischen Partner von israelischen Bürgern nicht mehr ausweisen darf
2006: Im Ausland geschlossene gleichgeschlechtliche Ehen werden in Israel anerkannt
2008: Gleichgeschlechtliche Paare erhalten die gleichen Rechte bei Adoptionen wie Paare beiderlei Geschlechts. Vorher konnten gleichgeschlechtliche Paare nur Kinder adoptieren, wenn ein Partner der biologische Vater oder die biologische Mutter des Kindes war
2010: Das Out-Magazin nennt Tel Aviv die „most gay-friendly city in the Middle East“
2011: Der erste offen homosexuelle Richter wird ernannt
2011: In Israel findet mit mehr als 100.000 Teilnehmern aus allen Teilen der Welt die größte Gay Pride Parade von ganz Asien statt


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