Botschaft des Staates Israel in Berlin

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Diplomatensitzung im Haus der Wannseekonferenz

26. April 2017 · Keine Kommentare · Allgemein

Anlässlich des 75. Jahrestages der Wannseekonferenz und des israelischen Gedenktags an die Opfer der Shoah (Yom HaShoah) haben die Diplomaten der Botschaft des Staates Israel am Dienstag ihre wöchentliche Sitzung im Haus der Wannseekonferenz abgehalten.

Foto: Ruthi Zuntz/Botschaft des Staates Israel

Das Treffen wurde geleitet von Avi Nir-Feldklein, dem Gesandten der Botschafter des Staates Israel. Nir-Feldklein eröffnete das Treffen mit den Worten:

„Für uns ist es ein besonderer und tief emotionaler Moment in diesem Raum als die offiziellen Repräsentanten des Staates Israel in Deutschland zu sitzen. Im gleichen Raum, in dem sich Menschen wie wir getroffen haben, um eine unvorstellbare Entscheidung zu treffen. Die Entscheidung ein ganzes Volk systematisch auszulöschen. Viel wurde darüber geschrieben, wie ausgerechnet das Volk von Goethe, Schiller, Beethoven und Bach einen derart teuflischen Plan fassen konnte.

Die Bundesregierung hat große Arbeit geleistet, über das dunkelste Kapitel in der Geschichte aufzuklären. Heute ist es unmöglich durch Berlin zu laufen, ohne an einem Erinnerungsort vorbeizukommen.

Trotzdem beobachten wir einen unverständlichen Widerspruch: einerseits bekennt sich die Gesellschaft klar zum Gedenken an die Shoah, anderseits lebt Antisemitismus massiv wieder auf und es gibt eine gesellschaftliche Toleranz für Judenhass.  Das Erinnern an die Shoah ist nicht nur Gedenkveranstaltung. Erinnern an die Shoah bedeutet, sich energisch gegen Antisemitismus und Hass gegen Minderheiten einzusetzen.“

Konsulin Liora Givon erklärte:  

„Für mich schließt sich heute, hier in diesem Raum, ein Kreis. Genau hier hat vor 75 Jahren Adolf Eichmann gesessen. Mein Vater hat als Dolmetscher den Eichmann-Prozess in Jerusalem begleitet. Mein Großvater musste Deutschland 1933 aufgrund der feindlichen Stimmung verlassen. Zuerst floh er nach Frankreich, dann in die Schweiz und im Jahr 1950 nach Israel. Er begann dann seine diplomatische Karriere und wurde israelischer Botschafter in den Niederlanden. Heute lebe ich lediglich fünf Gehminuten von dem Haus meiner Großeltern entfernt. Gegenüber steht das Haus von ihm, Adolf Eichmann.“

(Botschaft des Staates Israel, 26.04.17)

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