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Letzte Falashmura sollen nach Israel gebracht werden

15. November 2010 · Keine Kommentare · Politik, Vermischtes

Die israelische Regierung hat am Sonntag in der wöchentlichen Kabinettsitzung aus religiösen und humanitären Erwägungen heraus entschieden, die letzten Falashmura (zwangschristianisierte Äthiopier ursprünglich jüdischen Glaubens) nach Israel zu bringen, um die Einrichtung weiterer Flüchtlingslager in Äthiopien zu verhindern.

Äthiopische Neueinwanderer 1991 (Foto: GPO)

Gegenwärtig warten noch 7846 Falashmura in Gonder auf ihre Ausreise nach Israel. Laut Kabinettsbeschluss wird das Innenministerium die Anträge nach drei Gruppenkriterien beurteilen: Falashmura, die nach mütterlicher Linie jüdischer Abstammung sind und in Israel zu ihrem jüdischen Glauben zurückkehren wollen; solche, die seit 2007 registriert sind; und solche, die Verwandte in Israel haben und ein Gesuch gestellt haben bzw. dies in den kommenden drei Monaten tun werden. Die Kandidaten werden bis zum 1. August 2011 Antwort erhalten.

Dem Kabinettsbeschluss zufolge werden in den nächsten paar Monaten 600 einreiseberechtigte Falashmura in Israel eintreffen. Nach ihrer Ankunft wird die Jewish Agency die Verantwortung für das Lager in Gonder übernehmen, die bislang die North American Conference on Ethiopian Jewry innehat. Im Anschluss daran werden über ein Jahr lang etwa 200 Falashmura pro Monat nach Israel gebracht werden. Die Überführung der Verbliebenen soll innerhalb von vier Jahren über die Bühne gehen. Danach wird es keine organisierte Einwanderung aus Äthiopien mehr geben.

Ministerpräsident Binyamin Netanyahu sagte in der Sitzung: „Die Regierung Israels strebt eine Lösung dieses Problems an, da es dort tatsächlich eine komplexe humanitäre Krise gibt und wir auch die Einrichtung weiterer Flüchtlingslager in Äthiopien verhindern wollen. Ich muss sagen, aus meiner Perspektive schließt sich damit ein Kreis, da ich während meiner ersten Amtszeit als Ministerpräsident etwa 5000 Falashmura nach Israel gebracht habe. Heute beraten wir über eine Übereinkunft mit allen relevanten Stellen – und derer gibt es viele -, damit wir dieses schmerzliche und komplizierte Problem endlich lösen können. Wir haben als Juden, als das israelische Volk, die moralische Verpflichtung, eine Lösung zu finden.“

(Außenministerium des Staates Israel, 14.11.10)

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