Die stellvertretende Direktorin des Roten Kreuzes in Gaza, Mathilde Redmatn, hat in einem Interview erklärt, dass man nicht von einer humanitären Krise in Gaza sprechen kann. Das Rote Kreuz (gegründet 1863) arbeitet seit 1967 im Gaza-Streifen und leistet humanitäre Hilfe und bemüht sich um die Einhaltung des humanitären Völkerrechts. Mathilde Redmatn betonte vor allem die überraschende Normalität, die ihr im Gaza-Streifen begegnet. „Es gibt keine humanitäre Krise in Gaza“, erklärte Redmatn. „Wenn man in den Supermarkt geht, sind dort Produkte. Es gibt Restaurants und einen schönen Strand. Das Hauptproblem sind die Infrastruktur und die Versorgung mit bestimmten Produkten, wie Zement“, fügte sie hinzu.
„Israel hat das Recht seine Zivilbevölkerung zu schützen. Das muss jedoch in Balance mit den Rechten der 1,5 Millionen Menschen geschehen, die im Gaza-Streifen leben“, so Redmatn.
Das Rote Kreuz arbeitet dabei eng mit den israelischen Verteidigungsstreitkräften (ZAHAL) zusammen. „Die Beziehung zur Armee hat sich über Jahre hinweg entwickelt. Die Armee versteht unseren Auftrag. Wir stehen in täglichem Austausch miteinander, um die Zufuhr von Gütern in den Gaza-Streifen und die Ausreise von Menschen aus dem Gaza-Streifen zu koordinieren, teilweise unsere Mitarbeiter, und teilweise Patienten, die nach Israel reisen, um medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Diese Angelegenheit muss noch verbessert werden, da die Wartezeiten immer noch lang sind. Wir hoffen darauf, mehr medizinisches Equipment in den Gaza-Streifen zu bringen, um die Zahl derjenigen zu reduzieren, die Gaza für medizinische Hilfe verlassen müssen“, erklärte Redmatn.
Die Arbeit mit der Armee beinhaltet auch den Fall Gilad Shalit, der israelische Soldat, der seit fast fünf Jahren im Gaza-Streifen gefangen gehalten wird. Redmatn sagte, dass die Forderungen des Roten Kreuzes, Shalits Zustand zu überprüfen, von der Hamas stets abgeschmettert wurden.
„Wenn einem Menschen die Freiheit geraubt wird, verdient er zumindest den Kontakt mit seiner Familie. Wir werden weiterhin Forderungen an die Hamas stellen, doch wir können nichts erzwingen“, so Redmatn. Die Hamas verweigere den Zugang zu Shalit aus „Sicherheitsgründen“ erklärte sie weiter: „ Hamas hat Angst vor den technischen Möglichkeiten der israelischen Armee und fürchtet, dass durch den Kontakt mit uns die Lokalisierung von Shalit möglich sei.“
Gilad Shalit befindet sich seit 1761 Tagen in Geiselhaft der Hamas.
Landesparteitag gegen Israel | zehn zu achtzehn // Jul 18, 2011 at 13:36
[…] Die AntragstellerInnen bezeichnen die Situation im Gaza-Streifen als „humanitäre Krise“. Dass diese ganz klar nicht vorliegt, wurde bereits von mehreren Seiten (Rote Kreuz, …) bestätigt. […]
Stellvertretende Direktorin des Roten Kreuzes in Gaza: "Keine humanitäre Krise im Gaza-Streifen" - News from the Middle East - SPME Scholars for Peace in the Middle East // Aug 10, 2013 at 03:56
[…] http://www.botschaftisrael.de/2011/04/21/keine-humanitare-krise-im-gaza-streifen/ […]