Die Umbrüche in der arabischen Welt, und besonders die verringerte ägyptische Kontrolle im Sinai, erlauben es den Palästinensern, den Waffenschmuggel in den Gazastreifen deutlich zu steigern, erklären verschiedene ranghohe Vertreter der israelischen Verteidigungsstreitkräfte.
In den vergangenen Monaten habe die Hamas verbesserte Qassam-Raketen, vorgefertigte Sprengsätze, Panzerabwehrraketen und möglicherweise sogar Luftabwehrraketen erhalten. Diese könnten sich auf die bisher unangefochtene Lufthoheit von israelischen Flugzeugen und Helikoptern über dem Gaza-Streifen auswirken. Zwar vermutete die israelische Luftwaffe bereits seit mehreren Jahren, dass Terroristen im Gaza-Streifen über Luftabwehrraketen verfügen, doch gab es bisher keine Beweise, dass diese jemals abgefeuert wurden.
Der ehemalige Leiter des Inlandsgeheimdienstes, Avi Dichter, erklärte, dass die Situation sich aufgrund der Situation im Sinai verschlimmert habe. „Der Sinai hat sich von einem Gebiet, durch das Waffen geschmuggelt wurden zu einem Gebiet, durch das Waffen einfach transportiert werden, entwickelt“, erklärte Dichter. „Kein ägyptischer Sicherheitsbeamter wagt es, sich den Beduinen entgegenzustellen, die in den Schmuggel verwickelt sind“, fügte er hinzu.
Dichter sagte weiterhin, dass der Bau eines Stahlzauns am Grenzübergang Rafah, der im letzten Jahr der Mubarak-Herrschaft begonnen worden war, nicht mehr weitergeführt werde. Im Gegenteil hätten Schmuggler sogar bereits begonnen, Teile des Zauns abzubauen.
Es sei die Absicht des Irans und der Hamas, ein riesiges Waffenlager im Gaza-Streifen aufzubauen und bei passender Gelegenheit Teile dessen ins Westjordanland zu transportieren, so Dichter.
In den vergangenen Jahren wurde ein Großteil des Waffenschmuggels nach Gaza vom Iran gesteuert. Vor allem nach dem kompletten Rückzug Israels aus dem Gaza-Streifen 2005 war der vom Iran unterstützte Waffenschmuggel stark angestiegen.
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