In einem Interview mit dem Onlinemagazin „The European“ hat der Gesandte der israelischen Botschaft Emmanuel Nahshon sich zur aktuellen Situation in Israel und dem Nahen Osten geäußert.
Zu den Protesten für mehr soziale Gerechtigkeit erklärte der Gesandte:
„Ich glaube, dass Europa uns um diese Dialogfähigkeit beneidet. Niemand zündet in Jerusalem Autos an! Wir erleben hier die antike Polis in Echtzeit; die Demonstranten sind die klügsten Köpfe ihrer Generation.“
Den „arabische Frühling“ betreffend, unterstützte er die Zurückhaltung Israels, das sich nicht klar hinter die Demokratiebewegungen im Nahen Osten gestellt hat.
„Seit seiner Gründung wird Israel von arabischen Staaten instrumentalisiert und dämonisiert“, so Nahshon. „Wir sind all das, was sie hassen. Sie haben Angst vor Demokratie, vor einer freien Wirtschaft, vor Transparenz. […] Daher wäre es fatal, wenn die israelische Regierung sich jetzt offen hinter demokratische Gruppen stellt. […]Es hängt nicht von Israel ab, ob die arabische Welt den demokratischen Wandel schaffen kann.“
Angesprochen auf den ins Stocken geratenen Friedensprozess, erklärte der Gesandte:
„Unsere Position ist klar: Wir wollen eine Zwei-Staaten-Lösung, Punkt. Diese Diskussion ist bereits abgeschlossen, wir haben weitreichende und schmerzhafte Zugeständnisse gemacht. Aber haben wir Partner auf der anderen Seite? Nein. Wir haben fast alle Bedingungen der Palästinenser erfüllt, aber konnten zu keiner Einigung kommen.“
Das vollständige Interview finden Sie hier
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