Israels Botschafter in Washington Michael Oren hat in einem Gastkommentar für das Wall Street Journal auf eine wichtige Lektion hingewiesen, die bislang kaum aus dem gegenwärtigen Konflikt in Libyen gezogen wurde: Gefährliche Regimes dürfen nicht in den Besitz von Massenvernichtungswaffen kommen.
„Amerika und seine Verbündeten intervenieren derzeit – von den Vereinten Nationen und der Arabischen Liga ermächtigt – militärisch in Libyen. Wäre diese Aktion verzögert oder gar ausgeschlossen worden, wenn Libyens Führer Muammar Gaddafi Zugang zu Atomwaffen hätte? Zweifellos stellt sich auch Gaddafi dieselbe Frage.
Gaddafi gab sein Atomwaffenprogramm 2004 unilateral auf und händigte die Urananreicherungszentrifugen und Sprengkopfpläne aus. Ein Diktator wie er, der imstande ist, die Ermordung von 259 Zivilsten an Bord des Pan-Am-Fluges-103 und zahlreiche andere in vielen Staaten einschließlich seines eigenen anzuordnen, würde nicht leichtfertig auf die ultimative Waffe verzichten. Gaddafi tat dies, weil er glaubte, er sei mit der Bombe weniger sicher als nach einem Verzicht auf sie. Er befürchtete, die USA, die just im Irak einmarschiert waren, würden mit ihm so verfahren wie mit Saddam Hussein.
Eine ähnliche Furcht – so schätzen Geheimdienstexperten in den USA und anderswo – zwang das iranische Regime, sein eigenes Atomwaffenprogramm 2003 einzustellen. Den Analysten zufolge wurde das Programm erst wieder aufgenommen, als die Drohung einer militärischen Intervention abgeebbt war. Heute schreitet das Programm wieder stetig voran.“
„Jetzt ist der Zeitpunkt, das iranische Regime davon abzubringen, Atomwaffen zu erlangen, die eine Intervention wie in Libyen verhindern und die Ayatollahs mit einer Weltuntergangsoption ausstatten könnten. Hätte Gaddafi seine Zentrifugen 2004 nicht aufgegeben und würde nun in seinem Bunker eingekesselt sein mit nichts anderem als einem Knopf – würde er ihn drücken?“
Den vollständigen Artikel gibt es hier
(The Wall Street Journal, 29.03.11)
Prudy // Okt 15, 2011 at 13:39
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