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Israel muss seine Grenzen schützen

19. August 2011 · Keine Kommentare · Ägypten, Allgemein, Armee, Gaza, Libanon, Politik, Sicherheit, Terror

 

Von Yigal Walt

Die blutige Terroranschlagsserie vom Donnerstag im Süden Israels ist das zweite Ereignis innerhalb weniger Monate, bei dem Israels Grenzen ohne große Probleme durchbrochen wurden. Beim ersten Mal hatten Menschenmassen die syrisch-israelische Grenze überquert und konnten stundenlang auf israelischem Territorium herumwandern. Dieses Mal sind die Konsequenzen weitaus schwerwiegender.

Die Durchlässigkeit der Grenzen hat strategisch betrachtet verheerende Folgen. Im Süden wurde die ungeschützte Grenze für Menschenschmuggel, Drogenhandel, illegale Einwanderung und terroristische Unterwanderung genutzt. Das Grenzproblem könnte bald noch weitere Probleme aufwerfen, denkt man etwa an potentielle Massenmärsche der Palästinenser auf Israel im Rahmen des Antrags der Palästinensischen Autonomiebehörde bei den UN im September.

Wie Ehud Barak in der Vergangenheit oft medienwirksam erklärt hat, ähnelt Israel einer „Villa im Dschungel“, die in einem Meer von Brutalität und Feindseligkeit um ihr Überleben kämpft. Diese Beobachtung scheint derzeit, da der Nahe Osten in einem unberechenbaren Chaos versinkt, wichtiger denn je. Aus den jüngsten Geschehnissen haben wir außerdem gelernt, dass auch regionale Entwicklungen, die nichts mit Israel zu tun haben, trotzdem zu Aggressionen an den Grenzen zu Israel führen können.

So hat in Syrien Präsident Al-Assad mit seinen Grundsätzen gebrochen und Massen von palästinensischen Flüchtlingen die Reise in die Grenzregion zu Israel genehmigt, da er die Aufmerksamkeit von den Grausamkeiten ablenken wollte, die er zur gleichen Zeit an seiner eigenen Bevölkerung verübt hat. Ähnlich haben wohl auch die Anschläge vom Donnerstag eine Verbindung zu den wachsenden Spannungen auf der Sinai Halbinsel und den Kämpfen zwischen Terrororganisationen und der ägyptischen Führung.

Der Nahost-Experte Guy Bechor hat erklärt, dass lokale Beduinenstämme mit Dschihadisten im Kampf gegen ägyptische Truppen zusammenarbeiten. Diese dschihadistischen Vereinigungen haben viele Gemeinsamkeiten mit den Terroristen im Gaza-Streifen, was für eine gefährliche, explosive Mischung sorgt. In der Tat ist der Sinai zurzeit wohl eine der weltweit gefährlichsten Regionen, warnt Bechor.

Eine weitere gefährliche Grenzregion ist die zum Libanon, auch hier kann die Situation jederzeit eskalieren. Eine solche Eskalation könnte beispielsweise vom Iran herbeigeführt werden, in einem Versuch, die Aufmerksamkeit von seinem Atomprogramm abzulenken, oder auch von der Hisbollah angesichts des Hariri-Prozesses, bei dem Mitglieder der Organisation beschuldigt werden, hinter der Ermordung des ehemaligen Ministerpräsidenten zu stecken.

In Anbetracht dieser unwirtlichen regionalen Realität muss Israel schnell handeln. Die glücklichen Tage von Oslo, in denen man von einem neuen Nahen Osten träumte und die Grenzen zwischen Israel und seinen Nachbarn geöffnet wurden, sind lange vorbei. Stattdessen stehen wir einem Nahen Osten gegenüber, der grausamer und gefährlicher ist, als je zuvor. So wie die Regierung auch angesichts der palästinensischen Morde und Angriffe im letzten Jahrzehnt große, effektive Zäune um unser Land gebaut hat, so muss sie auch jetzt wieder ein großes nationales Projekt für die Verbesserung der Grenzanlagen ins Leben rufen.

Die Anmerkungen über Zäune mögen für einige von uns geschmacklos klingen, doch die Realität vor Ort zu ignorieren wäre keine weise Entscheidung. Sollten wir bei der Verteidigung unserer Villa versagen, werden wir uns äußerst verletzbar im arabischen Dschungel wiederfinden.

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