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Verliebt in den israelischen Winter

17. November 2011 · 1 Kommentar · Allgemein, Vermischtes

 

Von Raanan Shaked

Alle Israelis sind sich darüber einig, dass dieser Winter das Beste ist, was hier seit vergangenem Winter passiert ist. In der Tat hoffen wir im Winter, dass wir vielleicht, ohne es zu wissen in die europäische Gemeinschaft aufgenommen wurden und dass das erste, was sie bei uns eingeführt haben, ihr romantisches Wetter ist; ganz so, als könnten wir bald auf der Straße geröstete Maronen kaufen.

Foto: Erin Ray Amsili

Winter ist eine Jahreszeit – eine echte Jahreszeit! – in Israel, einem Land, dass fast keine Jahreszeiten kennt. Wir haben sonst nur Sommer, Ultra-Sommer, Fast-Sommer und prinzipiell-Sommer-aber-mit-Dunst. Und dann, nach einer verschwitzten Ewigkeit, wenn wir uns schon sicher sind, dass er dieses Jahr nicht mehr kommen wird (vielleicht haben ihn die Israelboykotteure überzeugt, in diesem Jahr fern zu bleiben), landet der Winter für seine jährliche Darbietung, für die wir uns alle Plätze in der ersten Reihe reserviert haben.

Und er führt seine Greatest Hits auf: Regen, Sturm, Hagel, Nebel, Kälte, Pfützen, Schnee in den Bergen und der neueste Hit aus den letzten Jahren: Massive Regenfälle, unmittelbar gefolgt von sonnigen Tagen.

Foto: Erin Ray Amsili

Es sieht alles so… fremd aus! Als wäre man an einem anderen Ort, auf einem unerwarteten Abenteuer, als hätten wir die Chance auf ein anderes Leben, wie im Film, das, wovon wir immer träumen, hier im Herzen der nahöstlichen Wüste, heiß und fieberhaft.

Es ist ein Wunder, und es passiert doch jedes Jahr aufs Neue. Ein kurzer Moment, an dem die ganze Welt um uns herum durch eine Kulisse aus der westlichen Welt ersetzt wird. Ein Moment der Vernunft und Zurechnungsfähigkeit, der seinen Ausdruck in der Wiederkehr der Jahreszeiten findet. In echten, greifbaren Jahreszeiten.

Jetzt können wir unsere Wintergarderobe aus dem Schrank holen und für kurze Zeit mit der lebenslangen Zwangstracht, bestehend aus T-Shirt, Flip-Flops und der hitzebedingten Schludrigkeit, brechen. Die Luft klärt sich, als ob alles gewaschen, gebohnert und poliert wurde, und plötzlich atmet alles um uns herum und steckt voller Energie.

Foto: Erin Ray Amsili

Doch genug der poetischen Worte über Waschen und Bohnern: Winter ist nicht Sommer, und das ist schon Grund genug, ihn zu lieben. Er ist unsere einzige Gelegenheit, uns von einer nicht enden wollenden Klima-Routine zu befreien. Unsere Meteorologen werden zu Menschen mit echten Jobs, der See Genezareth wird ein richtiger See und unsere Bauern richtige Geschäftsleute.

Wie dem auch sei: Israelischer Winter ist so wie Frühling in England, also lasst uns kühl reserviert seine Hand schütteln und sagen: „Good thing you came. We missed you terribly.“

(Ynetnews, 16.11.2011)

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