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Irans arabischer Sklave

11. November 2010 · Keine Kommentare · Iran, Kommentar, Syrien

Von Farid Ghadry


Im Islam wurde die Sklaverei als Notwendigkeit während Kriegen institutionalisiert und vorangetrieben. Unsere gesamte Geschichte hindurch finden wir Fälle, in denen der ‚Feind‘ bei Eroberungen von einem die Glaubenssätze des Korans befolgenden muslimischen Herren zum Sklaven gemacht wird.

Selbst heutzutage sehen wir die bleibenden Fingerabdrücke der Sklaverei in islamischen Gesellschaften in Form von Menschenhandel, frühzeitigen Zwangsehen, Missbrauch betreibenden Hausherren, Verstümmelungen von Frauen etc. Aber wir sind heute auch Zeugen einer machiavellistischen Form von Sklaverei in vielen islamischen Gesellschaften des Nahen Ostens. Auf dieser Grundlage spricht viel dafür, dass [Syriens Präsident Bashar] Assad zum arabische Sklaven des Iran geworden ist.

Bashar Al-Assad (Foto: Agência Brasil)

Dieser Befund basiert auf mehreren untergeordneten Faktoren. Im Jahr 2000 kam Assad im Alter von 34 Jahren an die Macht. Während er noch die Machtausübung erlernte, griff er angeblich im Irak die größte Macht mit Selbstmordkommandos an. In Anbetracht seines Hintergrunds als gelernter Arzt ist es kaum denkbar, dass er ohne iranische Unterstützung und Hilfe zu solch einer wagemutigen Politik fähig gewesen wäre.

Ein weiterer Faktor ist das vergebliche Bemühen des US-Außenministeriums, Assad von Ahmadinejad abzulösen, obgleich die Zeichen für einen Erfolg mit einem dialogbegierigen neuen US-Präsidenten gut standen. Das Scheitern bleibt für viele, die sich noch immer am Kopf kratzen, ein Rätsel. Wenn man noch hinzufügt, dass Assad sich der Hisbollah im Libanon unterworfen hat, kann man zu keinem anderen Schluss kommen, dass hier ein arabischer Sklave unter iranischem Würgegriff agiert.

Um dieses Verhältnis zu vernebeln, streut der Iran jedoch Informationen, wonach Assad die Hisbollah im Libanon zu bekämpfen beabsichtige, und einige sehr kluge Leute glauben tatsächlich daran.

Im September hat Assad mehreren Geheimdienstquellen zufolge seine vier  Sicherheitssäulen umbesetzt, einige mit Generälen, die stark vom Iran begünstigt werden. Einer davon ist Generalmajor Zouhair Hamas, der wahrscheinlich von den iranischen Revolutionswächtern ausgewählt wurde und nun für die innere Sicherheit Syriens verantwortlich ist. Dies zeigt abermals ganz deutlich die Widersprüchlichkeit, die man zwischen Assads Dreistigkeit auf der Weltbühne und seiner Unterwerfung unter den Iran bei innersyrischen Angelegenheiten entdecken kann.

Für die Schachspieler unter uns: Wie ist es möglich, über Nacht von einem Spieler mit einer Elo-Zahl unter 1000 zu einem Meister zu werden? Die Erklärung ist einfach.

Assad ist ein Sklave des Iran geworden, weil sein Vater ihm auftrug, um keinen Preis die Macht zu verlieren. Es scheint zudem, dass der Iran im selben Raum präsent war. 2004 wird sich Assad die Frage gestellt haben: Wer kann meine Herrschaft am besten beschützen, die Amerikaner oder die Iraner? Unter einem amerikanischen Schutzschirm würde seine Herrschaft vor einem weiteren Krieg sicher sein, aber er würde ständig in einem Raum mit alten arabischen Führern, denen er sich nicht beigesellen kann, und einer neuen aufsteigenden Macht in seiner Nachbarschaft Stuhltanz spielen müssen. Mit dem Iran wäre sein Rücken gedeckt und er könnte die Rolle des Spielverderbers gegenüber dem Westen und anderen arabischen Herrschern spielen, wie sein Vater es ihn gelehrt hatte.

Im Gegenzug hat Ahmadinejad eine lange Reihe von Forderungen gestellt und erfüllt bekommen, einschließlich der Waffenlieferungen an die Hisbollah, einen großen Fußabdruck des iranischen Militärs und religiöser Aktivposten und Symbole innerhalb Syriens, ein NATO-ähnliches Waffenaustauschprogramm zur Stationierung und Aufwertung von Raketensystemen zum Schutz des Iran und – weit wichtiger – einen Hisbollah-Fußabdruck innerhalb Syriens für den Fall, dass Assad dem Iran den Rücken kehrt.

Aber als Meisterschachspieler haben die Iraner Assad auch darum gebeten, dem Westen auf den Fersen zu bleiben, indem er den USA Geheimdienstinformationen zu Al-Qaida-artigen Terroristen liefert, die auch Feinde von Iran und Syrien sind, und damit hoffen lässt, er würde bereit sein, die Seiten zu wechseln.

Die Region findet sich in dieses neue Herr-und-Knecht-Verhältnis zwischen Ahmadinejad und Assad an, von dem wenige glauben, dass es existiert, da sie sehen, wie Assad die Muskeln spielen lässt. Aber hinter den Kulissen hält der Iran die Fäden in der Hand, wobei es im Interesse der Iraner liegt, Assad, den Araber, an einer langen Leine zu halten, damit er seine Nachbarn im Auftrag der Mullahs beißen kann. So hat zum Beispiel Saudi-Arabiens König Abdullah den Libanon für ein paar Pfennige verkauft, da er ein iranisches Eindringen in das mehrheitlich schiitische Dammam in der Ostprovinz durch den Irak fürchtete. Man kann sich denken, wer Abdullah indirekt mit diesem Unsinn gefüttert hat. Niemand anders als der Iran.

Während Bashar Assads Vater Macht als weichen Aktivposten behandelt hat, den man diskret ausbeuten kann, nutzt  Assad sie zur Effekthascherei gegenüber der Arabischen Liga, dem Westen und Israel. Das Lustige ist, dass Assad, der arabische Sklave Irans, glaubt, es sei seine eigene Überlegenheit, die ihn an der Macht hält. Das passiert, wenn ein Augenarzt es versäumt, seine eigenen Augen zu untersuchen.

(Yedioth Ahronot, 11.11.10)

Die im Blog veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt der israelischen Regierung wieder, sondern bieten einen Einblick in die politische Diskussion in Israel.

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